Skip to content

Die Hatz



Oberstes Gebot bei jeder Besamung: Kein persönliches Risiko eingehen !







Die Hatz
Er jagt sie. Hetzt sie über morastige Spalten. Schritt um Schritt kommt Er ihr näher, entwindet sie ihrer
Zuversicht. Der Fluchttrieb ist ausgeprägt, der Herdenschutz stark, gleicht sie doch keiner anderen, nicht
einmal mehr sich selbst. Heraus gesucht, zur Ausbeutung bestimmt. Schon sind die Augen weit, der
Atem fehlt, klamm die Flanken. Noch bleibt ihr Luft, ein dünner Zug der ihre Kehle füllt. Ihre Füße
verlieren den Halt, ist sie zu unsicher und schwach in Seiner Gegenwart. Kann kaum noch sehen, kaum
noch spüren, kaum noch merkt sie wie sie sich selbst in Ihm verliert. Er fasst sie, entwischt Ihm, Seine
Finger streifen ihren Pelz. Voller Angst beginnt sie sich zu winden, voller Sehnsucht erlahmt ihr Geist.
Treibt Er sie in stählernes Gehölz, eingezwängt in einer Falle ohne jegliche Beschränkung. Ihre weißen
Perlen schnappen nach Seinem schönen Kleid, ihre hörnernen Krallen schlagen nach seiner Existenz.
Legt Er doch das Band um ihre Kehle, sie zu dominieren. Dünne Fasern, Haaren gleich, gewunden um
sich selbst, sie zu zähmen, sie zu halten, über ihrer Selbst Zeugnis abzulegen. Widerstehen, trotzen,
revoltieren. Bindet Er sie eng an sich, mit der eigenen Haut dem Lichte entlockt Er sie, nimmt ihr jenen
Sinn die Realität von der Wahrheit zu lösen. Willenlos entmachtet resigniert sie ihrer Pein, zerrt Er doch
raues Band um zarte Haut, ihr den Atem zu nehmen, sie die eigene Unfähigkeit spüren zu machen.
Jetzt reißt Er an ihr, birgt ihre Bewegung Seiner Lust ein Heim, stolpert Seinem Schritte nach. Jeder
Widerstand wird mannig fach vergolten, hölzern und hart. Schon schmerzt jeder Wirbel vom Widerrist
zum Kreuzbein, schon beugt sie sich dem Aufbäumen entgegen. Zum ehernen Maul bringt Er sie, heiß
gescheuertes Band an eisigen Klauen. Er hat sie fest, spürt sie doch Seine Nähe in ihre Innerstes
kriechen. Steigt Er durch die kleine leise Pforte, die sie in ihren Gedanken vergaß zu schließen, drängt
Er sich durch den schmalen Spalt, den sie im Herzen behalten hat. Spürt Seine Hülle an ihrer Nässe
kleben, spürt Seine Gewalt an ihrer Seele zerren. Fast zärtlich jetzt umschließt Er sie, völlig, ganz und
gar. Ist überall um sie herum, scheint sie Ihn zu erfüllen, ist es doch Er der sie ausfüllt. Doch Sein Wille
ist schneller, geht tiefer, durchbohrt sie wieder und wieder.Greift Er in ihr Dasein ein, drückt sie in Seine
Wertigkeit, hat sie doch keine eigene. Die Welt erlischt vor ihrer Selbst, alles was sie spürt ist Er, denkt
Er, kann Er, will Er. Seine Zuversicht als ihren Lohn, beschenkt Er sie mit seinen lebendigen Tränen. Sie
weiter zu füllen, ihre Absicht zu sein. Da hält er endlich inne, vorbei scheint alles Treiben. Löst das Band
um ihren Hals, lässt die Luft wieder strömen, klopft noch ein letztes Mal ihre brennenden Flanken. Lässt
sie zurück in ihrer Atemlosigkeit, der brennenden Sehnsucht nach mehr. Kann sie schon jetzt nur noch
Ihn spüren, nur noch Seine Welt erkennen, ist Er doch alles was noch von ihren Belangen übrig ist. Fühlt
sie, füllt sie, ohne Ihn ist sie ein tiefes Nichts. Mit Haut und Haaren. Obsessiv.

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

Formular-Optionen