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Der Winkel

Wichtig!

Akzeptiere, dass du hin und wieder wütend wirst, unterdrücke die Wut nicht.Zähle bis zehn, wenn du spürst, dass die Wut allmählich in dir hoch kocht. Atme tief durch, schau aus dem Fenster - und halte deine schlimmsten Aggressionen zurück.Überlege dir Strategien, wie du deine Wut loswerden kannst, ohne dass du völlig aus der Rolle fällst. Manchen hilft es, gegen ein Kissen zu trommeln, manche verkrümeln sich ins Bad und stellen sich unter die Dusche…Wenn du deine Wut zeigen willst, dann sage, warum du wütend bist: "Ich bin wütend, weil du…" Schreie nicht, versuche sachlich zu bleiben.Wenn sich die Wut anstaut, dann schreibe alles auf. Papier ist geduldig - hier kannst du dir über deine Gefühle in Ruhe klar werden, ohne dass du andere verletzt oder dich blamierst.Grüble nicht über die Dinge, die dich wütend machen. Das führt nur dazu, dass du dich in deine Wut hineinsteigerst.Versuche die Energie, die dir die Wut gibt, positiv umzulenken. Überlege dir, wie du Situationen, in denen du unter Druck gerätst und wütend wirst, umgehen kannst.Sport und Bewegung hilft, Stress, das heißt auch Wut und Zorn, abzubauen. So bekommst du den Kopf wieder frei!Manche Jugendliche lassen ihre Wut an sich selbst aus und tun sich weh - sie ritzen sich oder reißen sich die Haare aus. Wer seine Gefühle unterdrückt und sich selbst weh tut, schafft sich nur noch mehr Probleme. Selbstverletzung ist oft gefährlich und kann süchtig machen!

Lasse deine Wut nie an dir selbst aus!!!

(Mellvil - Wut - http://www.labbe.de/mellvil/index_kk.asp?themaid=11&titelid=228)



Der Winkel
Ich kann nicht schlafen. Schon seit Stunden liege ich wach. Zähle die Holzpaneelen an der Decke. Vierundzwanzig. Es werden nicht mehr. Auch wenn ich hundert mal zähle. Meine Rippen schmerzen, meine Kehle ist zugeschnürt, mein Kopf voller Gedanken. Rastlos liege ich, wie erstarrt in den Kissen. Ich greife nach dem Ascher auf der Fensterbank hinter mir. Schmecke den frischen Tabak durch den Filter der jungfräulichen Gauloises. Eine Weile spiele ich mit dem Feuerzeug. Drehe es in meiner Hand. Bizarre as we are. Dann stecke ich die Zigarette an. Atme den süßen Rauch in die blühenden Knospen meiner Lungen. Wie kann ich nur so sehr hassen? Der warme Körper neben mir bewegt sich. Ich streiche sanft mit der Hand über die entblößten Stellen seiner weichen Haut. Meine Finger finden jenen verheißungsvollen Teil. Ich spüre wie es sich langsam mit Blut füllt. Pochend und hoch aufgerichtet. Ich reibe meine Wangen an der zarten, pulsierenden Spitze, meine Lippen. Ich würde so gern mit ihm schlafen, jetzt, sofort. Ein paar Minuten nur die Gedanken auszuschalten. Doch ich möchte ihn nicht wecken. Er braucht seinen Schlaf. Bette meinen Kopf auf seiner linken Brust. Er schließt den Arm um mich. Meine Tränen benetzen den Stoff, der ihn wärmt. Leise stehe ich auf. Rutsche aus dem Bett. Decke ihn vorsichtig zu. Nein, er kann nichts dafür. Ich schleiche durch die dunkle Wohnung ins Bad. Ich brauche kein Licht. Nicht jetzt. Die dunklen Umrisse im Spiegel blicken mir vorwurfsvoll entgegen. Meine Finger laufen über die Fliesen. Ich muss pinkeln. Setze mich auf das kalte Porzellan. Schaue zu wie das Wasser der Spülung, das akkurat gefaltete Stück Papier in die Tiefe reißt. Ich schlüpfe in meine Hose, die Stiefel, meinen Pullover. Nehme den Schlüssel und die Geldkarte vom Tisch, vier Euro aus dem Portmonee. An der Tür halte ich inne. Schau noch eine Weile auf den Schlafenden. Vorsichtig ziehe ich die Tür ins Schloss. Atme die kalte Luft der Nacht.Siebenundneunzig Schritte bis zum Zigaretten Automaten. Die Wärme der Wohnung empfängt mich wieder, die Schachtel ist fast leer. Meine Haut kalt und mein Kopf frei. Die letzten Zigaretten rauche ich auf der Couch. Bringe die letzten übrig gebliebenen Ideen auf ein Blatt Papier. Die Sonne beginnt den Horizont zu röten, als ich zurück in die Laken krieche. Er liegt auf der Seite. Ich schmiege mich zwischen seine Arme. Jetzt schlafe ich rasch, traumlos und tief.


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