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Das Ende des Winters




Könnt' ich einmal nur, ihn noch wiederseh'n
Könnt' ich hin zu ihm, um nie mehr zu geh'n
Könnt's noch einmal sein, wie es damals war
Ach, dann sagt ich ihm: Я ЛЮБЛЮ ТЕБЯ

( 44 Leningrad - Я ЛЮБЛЮ ТЕБЯ )






Das Ende des Winters


Da ist ein Licht. Fast berühren meine Finger den hellen Schein. Zerrissen und einsam. Kalt und frierend. Gefangen in der Dunkelheit meiner Selbst. Meine Kehle zugeschnürt, vertrocknet vom unstillbaren Durst. Ich will schreien, flüstern meine Lippen doch bloß. Wie ein Schatten liegt die Vergangenheit über mir. Trennt mich von neuer Kraft. Stramme Fesseln halten meine Hände zusammen. Raue Seile vom Blut meines Wehrens getränkt. Ich fühle mich wie in Trance, der Ohnmacht nah. Einzig dieses Licht lässt mich wach bleiben. Dem Wahn so nahe, fühle ich mich zu Kämpfen beginnen. Ich sehe die Zeiten rasen. Schmerzlich scheint Geschehenes, schmerzlicher noch die Zukunft. Brennen meine Augen von so grellem Leuchten, sehnte ich mich auch stets danach.Jetzt ist nur die blanke Angst. Was wird es bergen? Erlösung der Dunkelheit? Hier bin ich sicher, die Finsternis birgt mich von Schmerz. Wofür also kämpfen? Wofür nur, wofür? Lockt sie mich doch zu sehr, die Freiheit. Lockt mich zu warmer Brust. Da löst sich das Seil. Küsse ich doch die geschundenen Gelenke. Doch so weit scheint das Licht. Kraftlos liege ich dort. Verharre in meinem Selbstmitleid. Wiegt denn das alles noch so schwer auf meinen Rippen, dass ich mich kaum mehr Bewegen kann? Ich schließe meine Lider. Sehe grelle Punkte vor meinen Augen tanzen. Nein, ich will nicht hier liegen bleiben! Das soll nicht mein Ende sein. Die Punkte werden immer größer. Zerfließen vor meinem Anblick zu hellem Rot. Weiten sich über meine ganze Sicht. Wärme berührt meine kalte Haut. Wärme berührt meine kalten Rippen. Erfüllen jenen knöchernden Käfig der die Wurzel meiner Unfähigkeit birgt. Spüre das feste Schlagen, weckt es mich doch vom Träumen. Blinzelnt reißt mich die Helligkeit in ihren Schoß. Da liege ich, im warmen Fenster, das die Sonne auf den Teppich malt. Ein neues Heim für meine Seele. Noch brauchen meine Augen Weile, sich an das Licht zu gewöhnen. Noch braucht mein Herz Weile, sich an die Wärme zu gewöhnen. Eine Weile nur, dann seh ich dein Lächeln.



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