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Erthan


Alle hier auftretenen Personen sind frei erfunden. Irgendwelche Ähnlichkeiten mit tatsächlich existierenden Personen sind unbeabsichtigt, reiner Zufall, Tippfehler oder optische Täuschungen.

Aber der ein oder andere sollte sich mal Gedanken darüber machen und zu Hause mal wieder ordentlich mit der Faust auf den Tisch hauen.

Von einer der das logisch Denkvermögen fehlt und die nur so gut in der Schule ist weil sie so fleißig ist!

Einen Dicken Kuss
Erthan

Schnell bindet sie die Haare zusammen. Der rote Ford biegt um die Ecke, sie duckt sich unter die Fensterbank und kriecht ins dunkel des Zimmer zurück. 17.42 Uhr, 3 min zu früh für sie. Schnell hastet sie in die Küche, ihre Finger rennen über die Arbeitsplatte, schieben flink die letzten Dosen und Gefäße in Form, streichen das Geschirrtuch glatt. Spülmaschine leer, Essen fertig, gesaugt, gewischt, geschrubbt, alles in Ordnung. Das Schlafzimmer, Bett gemacht, Staub gewischt, Wäsche gebügelt, gesaugt, gewischt, geschrubbt, alles in Ordnung. Das Bad, alles steht an seinem Platz, der Geruch von Zitrone liegt in der Luft, sein Handtuch liegt bereit, gesaugt, gewischt, geschrubbt, alles in Ordnung. An der Tür zum Wohnzimmer läuft ihr ein kalter Schauer über den Rücken: ein Fussel auf dem Boden! So groß wie eine Spielzeugmurmel. Schnell muss er verschwinden. In ihre Hosentasche? Aber wenn er wieder heraus fällt? Sie kann kein Risiko eingehen. Durch die Gardine sieht sie die schemenhafte Silhouette der Vertrautheit auf die Haustüre zu marschieren. Der Fussel verschwindet im Mund. Hastig tasten ihre Augen den Fußboden ab, wandern über die Regale den Tisch, die Couch, schnell schiebt sie noch mal die Magazine in Position. Groß ausgebreitet liegt seine Tageszeitung da, genau so wie er sie heute Morgen verlassen hat. Mit einem Pinsel wischt sie drum herum. Gesaugt, gewischt, geschrubbt, alles in Ordnung. Im Esszimmer scheint alles zu stimmen, doch in letzter Sekunde entdeckt sie noch den Fingerabdruck auf dem Bierglas, schnell ist er mit ihrer Serviette entfernt, wieder zusammen gefaltet, platziert, gesaugt, gewischt, geschrubbt, alles in Ordnung. Durch den Türspion sieht sie die leuchtende Taste des Aufzugs, Unheil bringend taucht sie das Treppenhaus in gespenstisches Licht. Ihr Blick streift durch den Flur zur Kommode. Oh nein! Das hatte sie total vergessen, schnell zieht sie die Bluse aus. Zum Knöpfen bleibt keine Zeit, über den Kopf wird sie gezogen und auf links gedreht, voller Panik fliegt sie über die Kommode, nimmt ihren imaginären Schmutz in sich auf, wird wieder über gestriffen. Ein letzter prüfender blick in den Spiegel, dann hört sie die Aufzugstür kratzen, zaubert ein Lächeln ins verzerrte Gesicht und öffnet die Wohnungstür. Ohne Gruß tritt er ein, schnuppert in der Luft herum. Nur ein einziges Wort kommt über seine Lippen, „Kohlrabi?“ Voller Panik beginnt sie zu weinen. Der Abend endet mit einem Faustschlag auf den Tisch und zwei in ihr Gesicht.

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Kommentare

Morgaine am :

Total lustig geschrieben, hab gelacht.
Am Schluß dann betroffene Stille.
Gut, dass du nicht Erthan bist.
Oder?

Die Mégère (Höchstpersönlich!!) am :

Nein bin nicht Erthan... Andreas kocht auch nicht... nicht mal Kohlrabi

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